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Schwarmidol

An Schwänken herrscht in der Mundartliteratur kein Mangel. Man stellt deshalb bei jeder Neuerscheinung die Frage: Hat das Thema Eigenart? Rollt die Handlung nicht auf ausgelaufenen Geleisen? Sind die Personen noch irgendwie menschlich glaubhaft und in ihren Taten begreiflich? Bei «Schwarmidol» sind alle drei Bedingungen erfüllt. «Schwarmidol» ist ein pharmazeutisches Erzeugnis, seelische Verkrampfungen und glückschmälemde Hemmungen zu lösen. In einer Welt, die mit Pillen und Pülverchen überfüttert wird, ist das Thema aktuell; es ist auch eigenartig, weil es noch nicht behandelt wurde. Auch die Gestaltung geht eigene Wege. Eine Haupt- und eine Nebenhandlung laufen drei Akte lang nebeneinander, um sich im letzten konsequent zu verschlingen. In alten Lustspielen bauen sich die Handlungen oft auf Verkleidungen auf. Auch in Schwarmidol spielt ein Mädchen einen Mann und ein Mann ein Mädchen. Die Voraussetzungen zur Glaubwürdigkeit der Verkleidung sind gegeben, bei ihm, weil er in das Töchterchen eines Fabrikherren verliebt ist, der ihm aber, ohne ihn zu kennen, das Haus verboten hat. Er muss sich als Dienstmädchen einschleichen, um irgendwie seine Gunst zu gewinnen. Dass der Vater «ihm» diese dann allzusehr schenkt, ist auf die Wirkung des «Schwarmidol» zurückzuführen, das ihm die Gattin eingab, um sein Gemüt ihren Kleiderwünschen geneigter zu stimmen. Schwarmidol wirkt bei ihm also in falscher Richtung. Auch bei ihr übrigens, die es gegen ihren Willen schlucken musste. Sie vergafft sich in einen Kunstmaler, der Bilder verkaufen will. Dieser Kunstmaler ist aber nur die Freundin eines solchen — und sie erscheint, weil er nicht selbst den Mut fand, seine Bilder feilzubieten. Auch die Handlung ist also voll echter Verwicklungen, die viel Situationskomik enthalten. Dem Ausspruch des Autors, die Darsteller brauchten die Stimmen nicht dem veränderten Geschlecht anzupassen, das sie spielen müssen, ist entgegenzuhalten: Eine Verwandlungskomödie kann nur dann zur vollen Wirkung kommen, wenn die Spieler sich in Sprache und Mimik bis zur Grenze des Möglichen in das andere Geschlecht verwandeln. Das gelegentliche Aus - der - Rolle - fallen in erregten Situationen, erhöht die Komik. Was der Autor mit seiner Bemerkung erreichen wollte ist dies: Man darf nicht merken, dass ein junger Mann ein Mädchen spielen will und weil er das nicht kann, die andersgeschlechtliche Art überbetont. Die Mitspieler müssen aber glauben können, ein weibliches Wesen vor sich zu haben, sonst wird aus einem guten Schwank ein sogenannter Bierulk.


Autor*in: Dornier Marcel

Bearbeiter*in:

Übersetzer*in:

Sprache: ZH

Dialekt: ZH

Besetzung

7 bis 7 Spieler

Männer: 3 bis 3

Frauen: 4 bis 4

Kinder: bis

Infos

Dauer: 105 min

Bühnenbilder:

Anzahl Bühnenbilder: 2

Akte: 4

Genre: Schwank

Erscheinungsjahr:

Leseprobe